Hintergrund der Hilfsaktion für die ukrainische Stadt ist eine enge Beziehung des Hospizes in Iwano-Frankiwsk mit dem Johannes-Hospiz in Münster, das wie die St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen und das St. Joseph-Stift in Bremen zu den Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster zählt. „Der Ursprung für den engen Kontakt mit dem Hospiz vor Ort war ein länderübergreifendes WHO-Projekt zur Palliativpflege“, berichtet Ludger Prinz, Geschäftsführer des Johannes-Hospizes. „In diesem Zusammenhang waren unser Akademieleiter Dr. Andreas Stähli und unsere Pflegekraft Heike Bönninghausen zum Austausch und zu einer Hospitation in dem Hospiz in der Westukraine. Beide waren nachhaltig beeindruckt von dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort.“
Als dann bei einem Vor-Ort-Besuch ein Chefarzt des örtlichen Krankenhauses ganz konkret den Bedarf an Pflegebetten in der Region schilderte, leitete Prinz die Bitte an den Vorstand der Franziskus-Stiftung weiter, der sich des Anliegens gerne annahm. So kamen die St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen und das St. Joseph-Stift Bremen ins Spiel. „Für uns ist die Bettenspende Ehrensache“, so Jens Alberti, Pflegedirektor der St. Barbara-Klinik Hamm GmbH. „Die Betten sind noch voll funktionsfähig, aber eben nicht elektrisch, was hier inzwischen Standard ist. Man hat uns aber signalisiert, dass sie in den dortigen Einrichtungen dringend gebraucht werden und noch gute Dienste leisten können.“
„Wir haben in der Ukraine einfachste Verhältnisse vorgefunden, wie sie nach unseren Maßstäben kaum vorstellbar sind“, fasst Ludger Prinz nach dem Besuch in Iwano-Frankiwsk die Eindrücke zusammen. „Dort können die Betten noch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von kranken, alten und sterbenden Menschen leisten. Soweit wir beurteilen können, ist die pflegerische Versorgung strukturiert, die Mitarbeiter sind hochmotiviert und der pflegerische Erfolg ist in den zufriedenen Gesichtern der Patienten ablesbar. Das wollen wir gern unterstützen.“
Um die Beziehung zum Hospiz in Iwano-Frankiwsk nachhaltig auszubauen und das Team des Hospizes in der westukrainischen Stadt weiter zu unterstützen, sind weitere Hospitationen, Praktika und diverse Kurse für die dortigen Pflegenden geplant. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Bildungseinrichtungen sollen die Pflegenden schrittweise weiter qualifiziert werden und umfangreiche Kenntnisse in der Hospizpflege erlangen. Dadurch wird nicht nur der Umgang mit Sterbenden und deren Familien verbessert, sondern es entstehen auch interessante Perspektiven für die Pflegenden.
Das Hospiz Münster nimmt für das Projekt „Hilfe für die Ukraine“ auf einem Spendenkonto Spenden an, die für dieses Vorhaben, aber auch für weitere Hilfstransporte genutzt werden sollen (Spendenkonto: Darlehenskasse Münster, IBAN: DE30 4006 0265 0002 2226 00, Stichwort: „Hilfe für die Ukraine“).