Montag, 02.09.2024

CHRONISCHE LYMPHATISCHE LEUKÄMIE (CLL): Fortschritte und neue Behandlungsstrategien

Zentrum für Hämatologische Neoplasien lädt ein zum Patientendienstag am 10. September 2024

St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen | Das Spezialistenteam in der Behandlung von Krebserkrankungen

Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Form der Leukämie bei Erwachsenen in den westlichen Ländern. Charakterisiert durch die Ansammlung von funktionell eingeschränkten Lymphozyten im Blut, Knochenmark und in lymphatischen Organen, ist CLL eine Krankheit, die häufig langsam fortschreitet, jedoch signifikante gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen kann.

„Die jüngsten Fortschritte in der Behandlung der Chronischen Lymphatischen Leukämie eröffnen uns neue Möglichkeiten, die Lebensqualität unserer Patienten signifikant zu verbessern“, sagt Dr. med. Andreas Hilbig-Cordes, Leitender Oberarzt am Zentrum für Hämatologische Neoplasien.

In den letzten Jahren gab es bemerkenswerte Fortschritte in der Forschung und Behandlung von CLL, die das Leben und die Prognose der Patienten erheblich verbessert haben. Einer der bedeutendsten Fortschritte war die Entwicklung zielgerichteter Therapien, die spezifische molekulare Mechanismen der CLL-Zellen angreifen. Zwei der prominentesten Wirkstoffe sind Ibrutinib und Venetoclax.

Ibrutinib, ein Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTK), revolutionierte die Behandlung der CLL, indem es das Überleben und die Lebensqualität der Patienten signifikant verbesserte. Ibrutinib blockiert ein Enzym, das für das Wachstum und das Überleben der Leukämiezellen notwendig ist, und führt so zu einer Apoptose der malignen Zellen.

Venetoclax, ein BCL-2-Inhibitor, bietet eine weitere wirksame Behandlungsoption. BCL-2 ist ein Protein, das in CLL-Zellen in hohen Mengen vorkommt und deren Überleben fördert. Durch die Hemmung von BCL-2 induziert Venetoclax den Zelltod der Leukämiezellen und hat sich als besonders effektiv in Kombinationstherapien erwiesen.

Die Kombination dieser zielgerichteten Therapien mit traditionellen Behandlungsmethoden wie Chemotherapie und Antikörpertherapie hat zu verbesserten Ergebnissen und längeren Remissionen geführt. Darüber hinaus ermöglichen neuartige Kombinationstherapien personalisierte Behandlungsansätze, die besser auf die individuellen genetischen Profile der Patienten abgestimmt sind.

Die Forschung zur CLL ist dynamisch und vielversprechend. Durch die kontinuierliche Erforschung molekularer Mechanismen und die Entwicklung neuer Therapien werden die Behandlungsmöglichkeiten stetig verbessert. Dies gibt Hoffnung, dass CLL eines Tages nicht nur beherrschbar, sondern möglicherweise sogar heilbar wird. Patienten und Ärzte profitieren gleichermaßen von diesen Fortschritten, die zu längeren und qualitativ besseren Lebensjahren führen können.

Im Zentrum für Hämatologische Neoplasien arbeitet ein Team hochqualifizierter Fachärzte, Pflegekräfte, Schmerztherapeuten und weiteres medizinisches Personal gemeinsam für das Wohl der Patienten. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen halten wir uns stets auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklungen und Techniken, um unseren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.

  • Termin: 10. September 2024, 17.00 Uhr
  • Veranstaltungsort: St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen (Konferenzraum 1, U-Ebene)
  • Referenten: Chefarzt Dr. med. Dr. rer. nat. Heinz Dürk und Oberarzt Dr. med. Andreas Hilbig-Cordes, Zentrum für Hämatologische Neoplasien der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen
  • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenfrei.