In Deutschland haben rund 1,4 Millionen Menschen einen Body Mass Index über 40 und sind damit adipös. In rund 50 zertifizierten Zentren in Deutschland werden jährlich 10.000 Eingriffe wie Magenbypässe oder Magenverkleinerungen durchgeführt. „Mit Blick auf die Folgeerkrankungen der Adipositas ist das viel zu wenig“, war die Botschaft im Rahmen des Jahreskongresses der Fachgesellschaft für Kardiologie zu vernehmen. In anderen europäischen Ländern werden sogenannte bariatrische Eingriffe viel häufiger durchgeführt um Folgeerkrankungen der Adipositas zu vermeiden.
Am vergangenen Wochenende informierten sich Interessierte und Betroffene auf dem 8. Adipositastag des Westfälischen Adipositaszentrums über krankhaftes Übergewicht, Folgeerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten. Die Breite der Erkrankungen, die in Folge der Adipositas auftreten können, ist enorm, da die Funktion des gesamten Körpers dadurch beeinträchtigt wird.
Fachärzte aus der St. Barbara-Klinik und dem St. Josef-Krankenhaus sowie Kooperationspartner des zertifizierten Zentrums berichteten aus Ihrem Spezialgebiet und zeigten auf, welche Behandlungsmöglichkeiten es für die Folgeerkrankungen gibt.
Besonders eindrucksvoll war die Vorstellung von Patienten, die ihr Gewicht mit Hilfe einer Operation im Adipositaszentrum reduzieren konnten und so den Weg in ein neues Leben beschritten haben. „Der Weg, den die Patienten bei uns einschlagen, ist nicht einfach. Doch muss man sich vor Augen halten, welche Leiden einem Patienten dadurch erspart werden können. Durch eine Operation eröffnen sich neue Möglichkeiten und die Patienten gewinnen viel Lebensqualität zurück“, erklärt PD Dr. med. Ansgar Röhrborn, Chefarzt der Klinik für Oberbauch- und Endokrine Chirurgie, Adipositaszentrum des St. Josef-Krankenhauses.
Unterstützt wurde das Adipositaszentrum durch die ansässigen Selbsthilfegruppen, die ihre Arbeit vorstellten und Aktionen zu gesunder Ernährung, Bewegung und dem Leben nach einer Adipositasoperation bereithielten.Übergewicht lässt sich reduzieren, Folgeerkrankungen heilen – diese Nachricht wurde den Besuchern des Adipositastages am Samstag mit auf den Weg gegeben.