Zum Gespräch trafen sie den Vorstandsvorsitzenden der St. Franziskus-Stiftung Münster, Dr. Nils Brüggemann, der Regionalgeschäftsführer Thorsten Keuschen aus der St. Barbara-Klinik Hamm GmbH, die Geschäftsführerin des St. Franziskus-Hospitals Ahlen Anja Rapos, sowie den Referenten der kaufmännischen Direktion des Beckumer Krankenhauses Florian Niermann.
Themenschwerpunkte waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Energiekrise und die inflationsbedingte Steigerung der Sach- und Personalkosten. Die Krankenhäuser der Region sind grundsätzlich wirtschaftlich gut aufgestellt, dennoch können die bekanntermaßen enormen Kostensteigerungen von den Krankenhäusern nicht ohne Unterstützung kompensiert werden. „Die Kostensteigerungen, beispielsweise um rund 30% bei den Lebensmitteln, belasten alle Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung. Diese Mehrkosten können nicht, wie in anderen Branchen, weitergereicht werden, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Nils Brüggemann.
Erläutert wurden im Gespräch auch die Krankenhausreform des Bundesministers für Gesundheit Karl Lauterbach, und deren Vereinbarkeit mit dem Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Die Vertreter der Krankenhäuser forderten an dieser Stelle, die sorgfältig durchdachte NRW-Landeskrankenhausplanung von Gesundheitsminister Laumann nicht durch eine zusätzliche Bundesreform mit offensichtlich negativem Effekt auf die Versorgung in der Fläche auszuhebeln. „Der Vorschlag der Bundesebene zur Krankenhausreform ist zu einseitig auf große, maximalversorgende Kliniken in Ballungsgebieten ausgerichtet“, betont Thorsten Keuschen, der als Regionalgeschäftsführer für Ahlen, Beckum und Hamm zuständig ist, „und vor allem kleinere Krankenhäuser in ländlichen Regionen werden nicht genügend berücksichtigt, was Versorgungsengpässe als Folge haben kann. Besorgniserregend ist zudem, dass kein Vorschlag zur Finanzierung der Krankenhausinvestitionskosten im Entwurf der Krankenhausreform zu finden ist.“
Henning Rehbaum und Markus Höner bedankten sich für die praxisnahen Informationen, die für eine effiziente politische Arbeit in Berlin, Düsseldorf und vor Ort unerlässlich seien. „Die Auswirkungen und der Druck auf unsere Krankenhäuser im Kreis Warendorf, sowohl durch Krisen als auch durch politische Entscheidungen, ist enorm“, zog der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum ein Fazit.