Bei vielen Parkinson Patienten machen extreme Muskelsteifheit, unkontrolliertes Zittern und stark verlangsamte Bewegungen das Leben zu einer ständigen Herausforderung. Dr. med. Ralph E. Lehrke, Chefarzt der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie an der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen, informiert am 09. Juli über moderne Behandlungsmöglichkeiten mit einem Neurostimulator. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen.
Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Ein Mangel eines Botenstoffs im Gehirn (Dopamin) führt bei den Betroffenen dazu, dass die Steuerung von Bewegungen aus dem Gleichgewicht gerät. Extreme Muskelverkrampfungen, unkontrolliertes Zittern, Gang- und Gleichgewichtsstörungen sowie eine Verlangsamung der Bewegungsabläufe sind die Folge. Dadurch ist der Alltag der Patienten stark eingeschränkt: Ankleiden, Essen oder Laufen werden zu einer riesigen Herausforderung.
Chefarzt Dr. Ralph E. Lehrke behandelt seit vielen Jahren Patienten mit starkem Zittern und Parkinson. Daher weiß er genau, mit welchen Symptomen die Betroffenen kämpfen. Bei der sogenannten Tiefen Hirnstimulation senden dünne Elektroden im Gehirn schwache elektrische Impulse aus, die die Folgen des Dopaminmangels ausgleichen helfen. Das kleine Steuergerät dazu wird meist im Brustbereich eingesetzt und kann bei Bedarf über eine Fernbedienung verändert werden. „Zu Beginn der Erkrankung lassen sich die Symptome in der Regel gut medikamentös behandeln“, erklärt Dr. Lehrke. „Aber durch das Fortschreiten der Erkrankung müssen ein Teil der Patienten immer höhere Dosis einnehmen und hinnehmen, dass die Wirksamkeit immer kürzer wird. Wenn es zu diesem Auf- und Ab guter und schlechter Wirksamkeit kommt, bietet ein Neurostimulator eine wertvolle Ergänzung der Therapie. Das gilt besonders für jüngere Parkinson-Patienten, die in größerem Umfang von dieser Therapie profitieren.“
Die Hirnelektroden und der Neurostimulator werden in einer ca. vier Stunden dauernden Operation eingesetzt, bei der die Patienten noch vor über zwei Jahren überwiegend im Wachzustand operiert wurden. „Dank modernster Zielverfahren ist dies nicht mehr notwendig, sodass die Eingriffe bei uns an der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen fast ausnahmslos nur noch in Narkose vorgenommen werden“, erklärt der Spezialist Lehrke.
Die Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen lädt am Dienstag, den 09. Juli 2024, zu einer Patienteninformationsveranstaltung ein. Der Patientendienstag beginnt um 17.00 Uhr im Konferenzraum 1 der St. Barbara-Klinik (U-Ebene). Die Veranstaltung ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.