Eigentlich wollte Alexander Riedel nur den Rasen mähen – eine Alltagssituation, doch schon wenige Minuten später fand er sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses wieder, da er sich beim Messerwechsel verletzt hatte. Seine Diagnose: Defekte Strecksehne des rechten Zeigefingers und ein geöffnetes Gelenk. Nach einer Sehnenrekonstruktion folgte dann eine Arthrose. Für den 42-Jährigen ein großes Problem, denn Riedel ist Holzmechaniker und benötigt für seine Arbeit viel motorisches Feingefühl.
Kurz darauf meldete sich Riedel in der Handchirurgie des St. Josef-Krankenhauses. Nach einigen Voruntersuchungen entschied sich Chefarzt Dr. med. Andreas Klenner, ein neues Prothesenmodell zu implantieren, das Vorteile für die Belastbarkeit an bestimmten Fingergelenken bietet. Das neue Gelenk kann knochensparend implantiert werden und wächst fest in den Knochen ein. Es ist dem Design der Kniegelenksprothesen nachempfunden, allerdings für die Implantation am Mittelgelenk der Finger entsprechend angepasst. Mit der neuen Prothese bleibt die Beweglichkeit am Fingergelenk erhalten und gleichzeitig ist das Gelenk beim Greifen stabil. Das konnten bisherige Prothesen nicht leisten.
„Die capflex-Prothese ist eine Weiterentwicklung von Fingergelenksprothesen. Ich habe mich nun dazu entschlossen, diese neue Prothese in ausgewählten Fällen zu verwenden. Da die Implantation der Prothese auf kleinstem Raum erfolgen muss, ist ein sehr hohes Maß an Präzision erforderlich.“ Nach einer umfangreichen Fortbildungs- und Vorbereitungszeit, unter anderem in Amsterdam, hat Chefarzt Klenner nun erfolgreich mit der Verwendung der Prothese begonnen.
Zehn Wochen nach der Operation ist Alexander Riedel auf einem sehr guten Weg. Bereits jetzt hat er wieder Beweglichkeit erlangt und dank der besonderen Prothese auch deutlich mehr Seitenstabilität. Noch diesen Monat wird er seine Arbeit wieder aufnehmen können.