Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine chronische Krankheit an der etwa 16 Millionen Menschen weltweit leiden und stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar. Die Ursachen sind komplex und reichen tief. Sie können genetisch, psychologisch, soziokulturell, ökonomisch und umweltbedingt sein. Fast immer kommen mehrere Faktoren zusammen. Dabei sind vor allem die weiteren Krankheitsfolgen bedeutend. Menschen mit Adipositas sind bis zu zehnmal häufiger von Diabetes betroffen und jeder fünfte Todesfall in Deutschland steht nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Zusammenhang mit dem Diabetes mellitus. Dies sind Zahlen, die die Folgen der Feinstaub- und der Stickoxidbelastung, die so hohe gesellschaftliche Wellen geschlagen haben, bei Weitem in den Schatten stellen.
Am 21. August 2022 soll das Konzept eines sogenannten Disease Management Programmes „Adipositas“ für Erwachsene vorgestellt werden. Dann werden die Untersuchungsergebnisse des „Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ zu den Möglichkeiten eines solchen Programms vorgestellt werden. Das Jahr 2022 beinhaltet somit die Möglichkeit eines großen und wichtigen Schrittes im Umgang mit dem Problem Adipositas. Man erkennt also, dass die dringende Prophylaxe und Behandlung der Adipositas in den Fokus der Politik rückt.
Unterdessen ist auch die Beratung und Behandlung schwerst adipöser Patientinnen und Patienten keine einfache Aufgabe. Um ihr gerecht zu werden hat die St. Barbara-Klinik Hamm GmbH als erstes Krankenhaus in der Umgebung eine spezialisierte Abteilung zur Behandlung dieser Patienten etabliert.
„Unsere Patientinnen und Patienten haben zum Glück den besten Zugang zu modernsten Therapieoptionen“, betont Priv.-Doz. Dr. med. Ansgar Röhrborn, Chefarzt der Westfälischen Adipositaszentrums am St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel. „Hier wird das gesamte Spektrum der Vorsorge, operativen Therapie und Nachsorge angeboten, das auch Lösungen in schwierigen Fällen, bei Komplikationen und Therapieversagen beinhaltet.“
Basis dieser besonderen Kompetenz ist unter anderem die Tatsache, dass die Ärzte des Westfälischen Adipositazentrums Hamm jeden Patienten bei den erforderlichen und von den Fachgesellschaften sowie den Krankenkassen sogar vorgeschriebenen Nachsorgeterminen persönlich sehen und mit ihm sprechen und daher schnell erfassen, wenn der Schuh irgendwo drückt. Sei es ein als unzureichend empfundener Gewichtsverlust, Nahrungsunverträglichkeiten, Probleme mit der Einnahme der notwendigen Nahrungsergänzungen oder sogar in seltenen Fällen ein kritisch großer Gewichtsverlust.
Aus diesem besonders intensiven Kontakt mit unseren Patienten folgen aber auch Erkenntnisse über Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten der bekannten
Adipositasoperationen, die immer wieder als Verfeinerungen in den operativen Alltag einfließen. Zugleich werden diese Fortschritte selbstverständlich auch der Fachwelt präsentiert, wie beispielsweise auf dem kommenden Jahreskongress der europäischen Adipositaschirurgen im Mai in Masstricht.
Unser Alltag folgt damit unserem Motto „mit Erfahrung einen Schritt voraus – so wird es leichter“, ergänzt Röhrbon.
Darüber hinaus leistet das Westfälische Adipositaszentrum Hilfestellung und Beratung vor einer erforderlichen späteren plastischen Operation, die in den meisten Fällen in einem der kooperierenden Krankenhäuser erfolgt. Auch hier ist die enge Zusammenarbeit der behandelnden Ärzte von entscheidender Bedeutung.
Wichtig ist vor allem ein niederschwelliger Zugang zu ärztlicher Beratung bei jeder Art von Problemen. In einem Arzt-Patienten-Seminar informieren die Mitarbeiter des Westfälischen Adipositaszentrums am jeden vierten Donnerstag im Monat über die Möglichkeiten und Erfolge, aber auch die Risiken sowie möglichen Komplikationen, der chirurgischen Adipositastherapie. Es werden die verschiedenen Operationsverfahren vorgestellt und es besteht viel Raum für die individuellen Fragen der Teilnehmer. Weitere Informationen finden auf der Homepage des Westfälischen Adipositaszentrums.