Implantierbare Kardioverter Defibrillatoren (ICD)
Grundsätzliches: Der implantierbare Kardioverter Defibrillator oder ICD ist grundsätzlich ein System, welches vor einem plötzlichen Herztod schützen soll. Dieses für den Patienten und Angehörige sehr dramatische Ereignis entsteht durch potentiell lebensgefährliche Rhythmusstörungen aus den Herzhauptkammern (Kammertachykardie oder Kammerflimmern). Somit schützt der ICD im Gegensatz zum Herzschrittmacher, vor allem vor einem zu schnellen Herzschlag. Jedoch kann ein ICD auch bei einem zu langsamen Herzschlag das Herz stimulieren. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen einer sogenannten Primär- und Sekundärprophylaxe.
-Primärprophylaxe: Bis zur ICD-Implantation ist noch keine gefährliche Rhythmusstörung aufgetreten. Bei einer gegebenen Herzerkrankung besteht jedoch ein statistisch erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod.
-Sekundärprophylaxe: Der Patient hat bereits einen plötzlichen Herztod überlebt. Um einen weiteren zu verhindern wird ein ICD implantiert.
Operation: Die Implantation eines ICD’s wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Arzt setzt einen ca. 4 cm langen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins zwischen dem Schulter- und Brustmuskel. Mittels Röntgenkontrolle wird dann über eine Vene meistens eine Elektrode (seltener zwei Elektroden) zum Herzen vorgeführt. Nach Ermittlung der optimalen Position wird die Elektrode fest im Herzen verankert und anschließend mit dem ICD-Aggregat verbunden. Dann wird der ICD in eine kleine Hauttasche eingebettet und die Haut wird zugenäht.
Nachsorge: Die Nachsorge kann z.B. beim niedergelassenen Kardiologen oder in der Klinik erfolgen. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle ca. 4-6 Wochen nach der Operation, anschließend in der Regel alle 6 Monate. Im Rahmen der Nachsorge kann mithilfe eines gerätespezifischen Abfragekopfes das Gerät abgefragt, kontrolliert und gegebenenfalls individuell umprogrammiert werden.