Eine Fehlbildung an der Hand ist insgesamt recht selten. Meistens fällt den Eltern des betroffenen Kindes oder Babys auf, dass dort eine Fehlbildung vorliegt. Manchmal ist es auch der Kinderarzt, der diese als erstes diagnostiziert. Das Bild einer Fehlbildung kann vielgestaltig sein. Diese reicht von einer relativ leicht zu behebenden Fehlbildung im Bereich des Daumens am sogenannten A1-Ringband, bei der der Daumen in einer Beugestellung gehalten, (Pollex flexus congenitus) bis hin zur komplexen Fehlbildung, wie z. B. der Klumphand oder Spalthand. Bei schwerwiegenden Handfehlbildungen liegt oft auch eine Fehlbildung oder Behinderung des Kindes vor. In diesem Falle sollten nach weiteren Fehlbildungen geforscht werden. Sollte Ihnen als Eltern oder dem Kinderarzt an der Fehlbildung an der Hand auffallen, ist das frühzeitige Vorstellen des Kindes in unserer Sprechstunde zur handchirurgischen Beratung sinnvoll. Wir können dann mit Ihnen über dieentsprechende Fehlbildung sprechen und eine ggf. notwendig werdende Therapie bzw. Diagnostik einleiten. Handelt es sich um eine neu in der Familie aufgetretende Veränderung, kann dieses eine spontane Mutation, also Fehlbildung sein, die nur bei Ihrem Kind aufgetreten ist. Manchmal gibt es jedoch familiäre Häufung, dann ist eine Vorstellung zu einer humangenetischen Untersuchung sinnvoll.

Pollex flexus congenitus
der in Beugestellung gehaltene Daumen, der angeboren ist, wird häufig dann erkannt, wenn die Kinder anfangen zu greifen. Der Daumen kann nicht richtig gestreckt werden.

Syndaktylie
Hierbei handelt es sich um eine angeborene Verwachsung zwischen zwei oder mehreren Fingern. Man unterscheidet eine häutige Syndaktylie von einer sog. knöchernen Syndaktylie. Hierbei können einzelne oder mehrere Fingerglieder miteinander verwachsen sein, zum Teil sind diese auch nur für einen Finger angelegt.

Klinodaktylie
Die Klinodaktylie ist fast immer am Kleinfinger lokalisiert. Hierbei kommt es meistens zu einer winkeligen Abknickung im Bereich des Endgelenkes, Richtung Daumen. Meistens bedingt durch das Fehlwachstum im Bereich des Mittelgliedes des Kleinfingers. Oft ist diese Klinodaktylie bds. angelegt. Selten kommt die Klinodaktylie auch mit Abwinkelung des Zeigefingers Richtung Kleinfinger vor.

Schnürring-Syndrom
Im Bereich der Finger oder der Hand können sog. Schnürringe auftreten. Dieses sind embryonale Fehlbildungen im Unterleib.