Die Abteilung verfügt über moderne High-End Geräte der neuesten Generation. Mit der immer besseren Auflösung der Geräte werden detaillierte Bilder der inneren Organe erzeugt. Vorteile der Ultraschall-Diagnostik gegenüber anderen Bildgebenden Verfahren liegen in den breiten Verfügbarkeit, den geringen Kosten und der Abwesenheit von Röntgenstrahlung. Doppler- und Farbdoppleruntersuchungen, sowie der Kontrastmittelultraschall bieten zudem die Möglichkeit, funktionelle Parameter zu bestimmen und eine hervorragende Differentialdiagnostik z.B. bei Lebertumoren zu liefern.
Wie funktioniert Ultraschall?
Bei der sogenannten B-Bild-Sonographie (B: brightness = Bildhelligkeit) werden Schallwellen vom Schallkopf in den Körper ausgesandt. Die Schallwellen werden abhängig von der Gewebszusammensetzung unterschiedlich stark reflektiert. Die reflektierten Wellen werden vom Schallkopf gemessen, dabei wird die Intensität des reflektierten Schalls im Sonographiebild in einen Grauwert unterschiedlicher Helligkeit umgewandelt. Flüssigkeit reflektiert den Schall gar nicht und wird daher schwarz dargestellt, während z.B. Bindegewebe den Schall sehr stark reflektiert und daher hell dargestellt wird.
Je weiter eine Struktur vom Schallkopf entfernt ist, umso länger braucht der reflektierte Schall, um zum Schallkopf zurückzukehren, so dass hieraus die Entfernung der entsprechenden Struktur vom Schallkopf berechnet und zur Darstellung des zweidimensionalen Bildes verwendet werden kann.
Die bei der Sonographie verwendeten Schallwellen liegen im Ultraschallbereich und sind somit für das menschliche Ohr nicht hörbar. Die verwendeten Frequenzen liegen zwischen 2 und 20 MHz (Mega-Hertz; 106 Hz). In der Tierwelt dient Ultraschall z.B. Fledermäusen oder Delphinen zur Orientierung.
Wie läuft eine Ultraschalluntersuchung ab und wie bereiten Sie sich vor?
Die Untersuchung sollte möglichst in nüchternem Zustand durchgeführt werden, da zum Beispiel eine Tasse Kaffee kurz vor der Untersuchung bereits ein Zusammenziehen der Gallenblase hervorrufen und damit die Feststellung von Gallensteinen erschweren kann. Für die Untersuchung der Harnblase, der Prostata, der Gebärmutter und der Eierstöcke ist eine gefüllte Harnblase vorteilhaft, da hierdurch die Einsehbarkeit verbessert ist.
Die Untersuchung wird in Rückenlage durchgeführt. Zur Ankopplung des Ultraschallkopfes an die Haut wird ein Kontaktgel auf die Bauchhaut aufgetragen. Damit die Organe des Oberbauches besser einsehbar sind, werden Sie wiederholt aufgefordert werden, tief einzuatmen und die Luft anzuhalten.
Die Sonographie hat keine Nachwirkungen. Bis heute sind keine Hinweise für eine schädigende Wirkung der Ultraschallwellen bekannt. Nach der Untersuchung können Sie ohne Risiko wieder am Straßenverkehr teilnehmen oder Auto fahren.
Das Leistungsspektrum der Abteilung umfasst:
Die bei uns durchgeführten Untersuchungen erfassen das gesamte Abdomen und bei spezieller Fragestellung Hals, Thorax, Extremitäten und Weichteile sowie sämtliche Gefäß- und Lymphknotenregionen:
- B-Bildsonographische Untersuchungen der Abdominal- und Retroperitonealorgane, des Thorax und der Pleura sowie der Schilddrüse
- Farbdopplersonographie der Abdominal- und Retroperitonealgefässe
- Farbdopplersonographie und Kompressionssonographie der Extremitätenvenen
- Untersuchung von Lebertumoren mit Kontrastmittel-Ultraschall
- Kontrastmittel-Ultraschall extrahepatischer Organe (Milz, Pankreas, Nieren, Lymphknoten)
- Restharn-Bestimmung
Zusätzlich werden folgende interventionelle Verfahren in der Sonographie durchgeführt:
- Ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktionen und Menghini-Punktionen
- Ultraschallgesteuerte Radiofrequenzablation von Lebertumoren
- Alkoholinstillation bei Lebertumoren (PEI)
- Abszessdrainagen
- Perkutane Aspiration Injektion Reaspiration von Echinokokkuszysten (PAIR)
- Guiding bei PTCD- und TIPS-Anlagen (in Zusammenarbeit mit der Endoskopie bzw. Radiologie)
Die Abdomensonographie beurteilt die Organe des Ober- und Unterbauchs, das Retroperitoneum mit seinen Gefäßstrukturen und Lymphknoten, sowie die viszeralen Höhlen. Neben der konventionellen B-Bild-Sonografie kommen die farbkodierte Duplexsonographie und die pulsed wave-Dopplersonographie zur Beurteilung der Organdurchblutung und in verstärktem Maße die Kontrastmittelsonographie (KM) zum Einsatz. KM-sonographische Untersuchungen sind fester Bestandteil bei der Beurteilung HCC-verdächtiger Herde bei Patienten mit Leberzirrhose. Dabei hat sich die KM-Sonographie zu einer ebenbürtigen Methode im Vergleich zu CT- und MRT-Untersuchungen entwickelt.
Das High-End-Sonografiegerät Logiq E9 (GE) beinhaltet das ARFI-Modul (Acoustic Radiation Force Impulse), mit dem es erstmals möglich ist, direkt im B-Bild quantitative Messungen der Lebersteifigkeit (Elastographie) vorzunehmen.
Farbdopplersonographische Untersuchungen der abdominellen, intra- und retroperitonealen Gefäßgebiete sowie intrahepatischer Stents (TIPS) gehören zur routiniert und hochqualitativ durchgeführten Diagnostik der Sonographieabteilung.
Die sonographisch gesteuerte Punktion der Leber mit Gewinnung einer Gewebeprobe ist wichtig in der Diagnostik vieler Leber- und Stoffwechselerkrankungen. Die gezielte ultraschallgesteuerte Punktion tumorverdächtiger Strukturen in der Leber, der Milz oder in Lymphknoten gehört zu den Routine-Leistungen der Sonographie und kann in vielen Fällen ohne großen technischen Aufwand eine Diagnose sichern.
Kontrastmittelsonographie
Die Kontrastmittelsonographie (KM-Sonographie) ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren, mit dem Tumore der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Milz und der Nieren beurteilt werden können. Daneben können auch andere Veränderungen (z.B. entzündliche Prozesse, Durchblutungsstörungen) dieser Organe charakterisiert werden. Bei erfahrenen Untersuchern hat die KM-Sonographie eine ähnlich hohe Aussagekraft wie eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Bei der Beurteilung von Leberzelltumoren ergänzen sich diese Verfahren (KM-Sono, CT und MRT).
Für die KM-Sonographie wird ein Kontrastmittel eingesetzt, welches aus sehr kleinen, von einer Fetthülle umschlossenen, Gasbläschen besteht. Es kommen sehr geringe Mengen (wenige Mikroliter) dieser Gasbläschen zum Einsatz. Nach der intravenösen Applikation verlassen die Gasbläschen den Körper innerhalb weniger Minuten über die Lunge. Unerwünschte Wirkungen (z.B. allergische Reaktionen) treten sehr selten auf, insbesondere kommt es nicht zu einer Belastung der Nieren oder der Schilddrüse.
Die KM-Sonographie ist nicht nur für die Diagnostik von Lebertumoren (z.B. Hämangiome, fokale Fettverteilungsstörungen, FNH, Adenome, HCC, CCC, Metastasen, Granulome, Abszesse), sondern auch für die Verlaufsbeurteilung dieser Veränderungen hervorragend geeignet.