Funktionelle Stereotaxie und tiefe Hirnstimulation
Ziel ist es, durch präzise Intervention in Relaiskernen und / oder Faserverbindungen des Zentralnervensystems neuronale Netzwerke derart zu modulieren, dass ein pathologisch verändertes Gleichgewicht wieder in einen annähernd normalen Funktionszustand zurückgeführt wird. Durch Einbringen von Elektroden an Zielpunkte im Gehirn und eine Verbindung der Elektroden mit unter der Haut implantierten Schrittmachern ist mittels der Gabe von geringsten Stromstärken eine Tiefe Hirnstimulation als hoch wirksame und nicht destruktive Behandlung möglich.
Mit der Tiefen Hirnstimulation werden vorzugsweise Störungen des extrapyramidalen motorischen Systems (EPS) behandelt. Bekannte Erkrankungen des EPS, die auch etablierte Indikationen für die Tiefe Hirnstimulation darstellen, sind:
a) Morbus Parkinson (Besserung der Hauptsymptome: Akinese (Bewegungsarmut), Rigor (Muskelstarre bzw. –steife) sowie Tremor (Zittern). Deutliche Reduzierung von Medikamentendosis und der nicht unerheblichen Medikamentennebenwirkungen).
b) Tremor anderer Ursachen (Essentieller Tremor, posttraumatischer Tremor, MS-Tremor).
c) Dystonie (Besserung zwanghafter und unkontrollierbarer Bewegungen die nur eine Körperregion (z.B. „Schiefhals“) als auch den gesamten Körper (generalisierte Dystonie) betreffen können.).
d) Andere Indikationen (Behandlung generalisierter therapierefraktären Epilepsien, Gangstörung, psychiatrische Erkrankungen wie Zwangsstörungen und Depressionen: derzeit Gegenstand klinischer Studien.
Fototechnisch sichtbar gemachtes Implantationssystem zur Tiefen Hirnstimulation, vergrößerte Darstellung von zwei verschiedenen Typen einer Hirnelektrode, Handgerät zur Einstellung der Stimulationsmerkmale (mit freundlicher Genehmigung der Fa. Medtronic®)