Antiretrovirale-Therapie (ART) in der St. Barbara-Klinik Hamm

Was ist eine antiretrovirale Therapie (ART)? Was wird untersucht und damit behandelt? Wie ist der Ablauf und was muss ich beachten? Alle Infos, die Sie zur Vor- und Nachbereitung benötigen.

Inhalt

  • Was ist eine ART- bzw. HIV-Therapie?
  • Wie wird die ART- bzw. HIV-Therapie durchgeführt?
  • Warum HIV-Patienten bei uns gut aufgehoben sind.
  • Kontakt & Terminvereinbarung
  • Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist eine ART bzw. HIV-Therapie?

Die antiretrovirale Therapie (ART) oder früher auch hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) genannt– wird umgangssprachlich auch als HIV-Therapie oder AIDS-Therapie bezeichnet. HIV bedeutet human immunodeficiency virus – menschliches Immunschwäche-Virus und AIDS ist das acquired immunodeficiency syndrome – erworbenes Immunschwäche-Syndrom.

Die Behandlung erfolgt durch Einnahme diverser Medikamente (Tabletten) in Form einer Kombinationstherapie. Das heißt: Es werden verschiedene Wirkstoffe bzw. Substanzen miteinander kombiniert. Dies erhöht die Wirkung der Behandlung und verhindert, dass Resistenzen entstehen. Die Einnahme der Medikamente verringert die Viruslast und verhindert sogenannte opportunistische Infektionen, die zum Tod führen könnten. Zudem verhindert sie eine Übertragung von HIV auf andere Personen. Die Medikamente müssen zum gegenwärtigen Stand voraussichtlich in Form einer Kombinationstherapie ein Leben lang mit Blick auf die Erkrankung eingenommen werden.

Wie wird die ART bzw. HIV-Therapie durchgeführt?

Diagnose

Der Beginn der ART bzw. HIV-Therapie startet zunächst mit der Diagnose. Zur Diagnose gehört in unserem Hause zunächst eine ausführliche Besprechung Ihrer Anamnese, sprich: Ihrer Krankheitsgeschichte.

Im Anschluss werden Blut-Untersuchungen in Form von zwei Tests durchgeführt. Im ersten Test wird das Blut des Patienten bzw. der Patientin auf Antikörper gegen das HIV-Virus untersucht. Diese sind im Schnitt 22 Tage nach Ansteckung im Blut nachweisbar. Die Untersuchung auf Antikörper gegen HIV wird auch im HIV-Schnelltest angewendet. Die Dauer des HIV-Tests beläuft sich auf etwas 30 Minuten. Sie erhalten das Ergebnis binnen weniger Tage. Oft wird bei einem HIV-Schnelltest auch von einem AIDS-Test gesprochen. Da AIDS aber nur die Folge einer HIV-Erkrankung ist, ist die Bezeichnung nicht korrekt.

Nach einem positiven ersten Testergebnis erfolgt zur Bestätigung ein zweiter Test. Hier wird das Blut z. B. auch auf Antigene (Eiweißstrukturen des Virus) getestet. Sind beide Tests positiv, ist sicher von einer HIV-Infektion auszugehen. Dann erst spricht man von einem positiven HIV-Test.

Behandlungsbeginn und Behandlung bei der antiretrovirale Therapie (ART)

Mit der antiretroviralen Therapie sollte möglichst bald nach der Diagnose begonnen werden, um die Schäden am Immunsystem so gering wie möglich zu halten. Dies empfehlen auch die Behandlungsleitlinien.

Bei der antiretrovirale Therapie (ART) erhalten Sie als Patientin bzw. Patient von unserem behandelnden Ärzte-Team eine oder mehrere Medikamente als Wirkstoffkombination, in aller Regel als Tabletten. Ziel ist es, die HIV-Konzentration im Blut – auch als Viruslast oder auf Englisch viral load bezeichnet – unter die sogenannte „Nachweisgrenze“ zu drücken. Das heißt, dass das Virus im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann. Dann erholt sich das Immunsystem, sichtbar an der klinischen Besserung des Patienten und an steigenden Helferzellen, den von HIV betroffenen Steuerzellen des Immunsystems.

Die Medikamente sind in einer bestimmten Dosierung meist täglich als Tabletten einzunehmen. Welches Medikament in Frage kommt bzw. welches das beste Medikament für Ihre Therapie ist, stimmen wir im Rahmen des Medikationsplans mit Ihnen ab.

Mittlerweile gibt es über 30 verschiedene Wirkstoffe zur Behandlung. Die verschiedenen Wirkstoffe und deren Kombination sind erforderlich, da sich das HI-Virus ständig verändert. Resistenzen können durch die Mehrfachwirkstoffe über lange Zeit verhindert werden.

Die Medikamente selbst unterdrücken die Vermehrung der HI-Viren im Körper und verhindern, dass die Infektion fortschreitet. Dabei gilt es, die sogenannte Viruslast im Blut so weit zu senken, dass der Erreger nicht mehr nachweisbar ist.

Im Verlaufe der Therapie wird in der Regel alle drei Monate die Zahl der Helferzellen und die Viruslast und damit die Wirkung der HIV-Therapie gemessen.

AIDS lässt sich auf diese Weise mit der Behandlung verhindern oder gar rückgängig machen. Wenngleich die Medikamente Sie als Patienten Zeit ihres Lebens nicht vollständig heilen können, so ermöglicht die Therapie Ihnen ein praktisch beschwerdefreies Leben.

Die meisten Patientinnen und Patienten fragen sich, wie lange sie mit HIV leben können. Die gute Nachricht lautet: sie haben eine ähnliche Lebenserwartung wie Menschen ohne den HIV-Immundefekt und können praktisch ein normales, symptomfreies Leben führen. Beruf, Freizeit und auch Sexualität können ohne Einschränkungen gelebt werden. Auch ist es möglich, als HIV-positiver Mensch Kinder auf natürliche Weise zu zeugen, ohne deren Gesundheit oder die Gesundheit des Partners zu gefährden. Gleichwohl ist eine vollständige Heilung der Krankheit bisher nicht möglich. Aber es ist möglich, die Virusvermehrung zu stoppen.

Nebenwirkungen der Medikamente

Bei der antiretroviralen Therapie (ART) kann es durch die Einnahme von HIV-Medikamenten zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Durchfall oder Schlafstörungen kommen. Zumeist treten die Nebenwirkungen während der Frühphase der Behandlung während der ersten Wochen nach dem Therapiestart auf und klingen relativ schnell wieder ab.

Je nach Verträglichkeit muss ein Medikament durch ein anderes, besser verträgliches ersetzt werden. Zu Wechselwirkungen kann es bei Einnahme anderer Medikamente, pflanzlicher Extrakte oder auch Drogen kommen. Das kann dazu führen, dass sowohl das Medikament gegen HIV als auch der andere Wirkstoff nicht mehr richtig wirken. Sofern es Probleme gibt, besprechen Sie dies mit unseren Ärztinnen und Ärzten.

Die Einnahme der Medikamente ist unterschiedlich: manche müssen mit Nahrung eingenommen werden, andere auf nüchternen Magen, die meisten einmal, einige zweimal am Tag. Wie die einzelnen Medikamente wirken und welche Einnahmevorschriften zu beachten sind, ist auch auf aidshilfe.de/hiv-medikamente nachzulesen. Hier finden Sie auch eine Liste der aktuell eingesetzten HIV-Medikamente.

Psychologische Begleitung bei der AR-Therapie

Neben der körper-orientierten, „klassischen“ Medizin ist die Psyche für den Gesundungsprozess mitentscheidend. Wichtig ist hier, begleitend die innere Kraft des Patienten zu stärken, um so die Heilungschancen zu erhöhen und die Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie zu erhöhen. All das ist wichtig für den Therapieerfolg der ART.

Warum HIV-Patienten bei uns gut aufgehoben sind.

Als Spezialklinik für Infektiologie und Pneumologie (Lungenfachkunde) arbeiten wir seit Jahren in verwandten Fachgebieten der Virologie.Seit Mitte 2020 hat unsere Klinik für Innere Medizin V als einzige in der Region Hamm von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe die Zulassung zur ambulanten Versorgung von HIV-Patienten erhalten. Wir betrachten dies als hohe Auszeichnung und Wertschätzung unseres Know-hows und sehen es zugleich als Auftrag, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.

Kontakt & Termin vereinbaren

Sie haben Fragen speziell zu HIV und AIDS? Dann wir stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Vereinbaren Sie am besten gleich hier einen Termin mit unserem Fachärzteteam.

Bitte beachten Sie, dass wir keine HIV-Tests durchführen dürfen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was kostet eine antiretrovirale Therapie (ART)?

Eine ART kostet im Schnitt 12.000 Euro pro Jahr – allein die Medikamentenkosten. Hinzu kommen Kosten für die ambulante Behandlung und Laboruntersuchungen, manchmal auch für einen stationären Aufenthalt und Reha-Maßnahmen. Das Gute ist: die Kosten werden vollständig und unproblematisch von der Krankenkasse übernommen.

Ist HIV gleich AIDS?

Nein. Kurz gesagt ist das HI-Virus (HIV) der Auslöser und AIDS (acquired immunodeficiency syndrome – erworbenes Immunschwäche-Syndrom) die Folge einer HI-Virus-Infektion. Das HIV befällt bestimmte Zellen des Immunsystems  (Helferzellen) und führt zu deren Zerstörung. In der Folge kann es zu lebensbedrohlichen opportunistischen Infektionen und Tumoren kommen, da die natürlichen Abwehrkräfte des Immunsystems außer Gefecht gesetzt werden. Dieses erworbene Immunschwäche-Syndrom und seine Symptome bezeichnen wir als AIDS.

HIV steht für „human immunodeficiency virus“. Dies ist übersetzt ein menschliches Immunschwäche-Virus und vermehrt sich in speziellen Immunzellen, sogenannten T-Helferzellen vom Typ CD4. Dazu implementiert es seine genetischen Baupläne in die Zelle und nutzt ihre Vervielfältigungsstrukturen. Diese für das Immunsystem wichtigen T-Zellen werden dadurch zerstört.

Der Körper versucht, sich gegen die HI-Viren zu wehren. Dazu entwickelt er gezielt Antikörper, die das HI-Virus aufspüren. Wie lange diese sogenannte Latenzphase dauert, lässt sich nicht exakt eingrenzen. Sie kann sich zum Teil über Jahre erstrecken, ohne dass Infizierte Symptome verspüren. Jedoch sind sie in dieser Phase infiziert und können andere anstecken.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt sind im Körper des Patienten bzw. der Patientin nicht mehr genügend T-Helferzellen vorhanden. Dann haben andere Viren, Bakterien und Pilze leichtes Spiel.

Nun können Infektionskrankheiten und Tumore auftreten, die wegen der Abwehrschwäche lebensgefährdend sein können. Ab diesem Zeitpunkt erreichen die Patienten das Stadium AIDS.

Infizierte entwickeln dann ein sogenanntes Wasting-Syndrom mit Fieber, Durchfällen und starkem Gewichtsverlust. Weitere Symptome können motorische Störungen - sogenannte HIV-assoziierte Enzephalopathie - und das Nachlassen kognitiver Fähigkeiten bis hin zur Demenz sein.

Wann ist ein HIV- oder AIDS-Test sinnvoll?

Sofern Sie nicht sicher sind, sich mit HIV infiziert zu haben, sollten Sie sich testen lassen. Sei es bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder bei einem geplatzten Kondom. Auch wenn Sie und Ihr Partner / Partnerin beschließen, künftig ohne Kondome Sex zu haben, empfiehlt sich vorher für beide ein HIV-Test. Seit Oktober 2018 sind auch Selbst- oder Schnelltests auf HIV in Deutschland zugelassen. Diese erhalten Sie bei Apotheken und Versandapotheken.

Was mache ich, wenn Sie einen HIV-Verdacht habe?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob bei Ihnen eine HIV-Infektion vorliegt, empfehlen wir, einen HIV-Test zu machen. Es gilt die Regel: Lieber einen Test zu viel als einen zu wenig machen.

Wo kann man einen HIV-Test machen?

Den HIV- oder umgangssprachlich auch als „AIDS-Test“ bezeichneten Test können Sie bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, der AIDS-Hilfe [link Aids-Hilfe Hamm einfügen] oder dem örtlichen Gesundheitsamt [link GA Hamm einfügen] machen. Auch können Sie einen HIV-Test z. B. in Ihrer (Online-)Apotheke kaufen und zuhause selbst durchführen.

Sofern der AIDS-Test positiv verlaufen ist, wenden Sie sich bitte umgehend an die Fachärzte unserer Klinik [link zu Kontakt einfügen]. Auch die AIDS-Hilfe kann Ihnen bei Fragen – auch im Verlauf der Krankheit - weiterhelfen.

Wie steckt man sich mit HIV an?

Die meisten Patientinnen und Patienten stecken sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit HIV an. Ein sehr hohes Ansteckungsrisiko haben zudem Drogenkonsumenten, wenn sie Spritzen verwenden, die bereits von HIV-infizierten Personen benutzt wurden.

Welche Medikamente werden bei der ART eingesetzt? Was sind NRTI und NNRTI?

Um zu verstehen, wie die antiretrovirale Therapie (ART) wirkt, muss man zunächst wissen, wie das HI-Virus arbeitet.

Das Virus befällt die CD4-T-Zellen des Körpers (auch Helferzellen genannt), die eigentlich Abwehrstoffe für das Immunsystem produzieren. Das HI-Virus hat seine Erbinformation auf dem Molekül RNA gespeichert. Hier befinden sich alle Informationen in Form eines „Bauplans“, um neue Viren herzustellen.

Mit seinem Enzym Reverse Transkriptase kopiert das HIV-Virus die Informationen auf seiner RNA nun auf eine DNA (auf Deutsch DNS) um. Weil HI-Viren eine Reverse Transkriptase haben, nennt man sie Retroviren.

Die „neue“ DNA wird nun von einem weiteren Enzym, der Integrase, in die DNA der T-Zelle eingebaut. In mehreren weiteren Schritten produziert die Zelle nun mit diesem neuen und falschen „Bauplan“ HI-Viren, statt wie vorgesehen Abwehrstoffe. So kommt es zur Vermehrung des Virus.

Man kann sich die Zelle wie eine computergesteuerte Fabrik vorstellen. Wird der Computer durch ein falsches Programm von außen „infiziert“ und falsch programmiert, stellt die Fabrik falsche Produkte her. (Daher kommt übrigens auch der Begriff „Viren“ für schädliche Computerprogramme.)

Die Behandlung von HIV mit Virustatika setzt an mehreren Stellen an, denn das Virus kann sonst rasch resistent werden (Resistenzentwicklung).

Auch hier hilft der Vergleich mit der Fabrik: Man kann verhindern, dass das schädliche Computerprogramm in den Fabrik-Computer eindringt.

Das macht man in der Helferzelle mit einer Hemmung der Reversen Transkriptase mit sog. Reverse-Transkriptase-Inhibitoren. Es gibt die beiden Formen nicht-nukleosidische und nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI bzw. NRTI), das sind Arzneistoffe aus der Gruppe der Virustatika. Sie dienen dazu, das HIV-Enzym Reverse Transkriptase von Retroviren zu hemmen. Dies geschieht, indem falsche Bausteine in die DNA (= DNS) eingebaut werden und zum Durchbrechen der DNA-Kette führen. Das virale RNA-Genom kann dann nicht in DNA „umgeschrieben“ werden.

Die Übernahme des neuen schädlichen Programms in den Fabrikcomputer können Integrase-Hemmer verhindern. Mit Integrase-Inhibitoren kann die neue (und falsche) DNA nicht in die DNA der T-Zelle eingebaut werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Produktion falscher Produkte in der Fabrik zu stoppen. Bei HIV gelingt dies mit der Hemmung der Protease durch Protease-Inhibitoren.

Zusätzlich gibt es noch Arzneimittel der ART, die an anderen Punkten der Virusvermehrung ansetzen und seltener genutzt werden (z. B. Entryinhbitoren, Fusionsinhibitoren).

In der Arzneistoff-Gruppe der nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI)  bezeichnet man Wirkstoffe bzw. Substanzen Zidovudin (AZT) und Stavudin (d4T) in diesem Zusammenhang als Thymidin-Analoga. Hingegen gehören Emtricitabin und Lamivudin zu den Cytidin-Analoga. Didanosin ist ein Inosin-Analogon, Abacavir ein Guanosin-Analogon. Sie bewirken Abbrüche der DNA-Umschreibung bei der Arbeit der Reversen Transkripase.

Alle Arzneimittel zur Behandlung von HIV können prinzipiell eine große Bandbreite von Nebenwirkungen hervorrufen. Speziell bei den NRTI (Transkriptase-Inhibitoren) waren früher LaktatazidosenPolyneuropathieMyelotoxizitätLipoatrophie oder Pankreatitiden Langzeitnebenwirkungen. Zum Glück haben die heute am meisten eingesetzten NRTI (auch „nukes“ genannt) Tenofovir (TDF/ TAF), Emtricitabin (FTC), Lamuvudin (3TC) und Abacavir (ABC) wenige Nebenwirkung. 

Die wichtigsten NNRTI (nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren) sind heutzutage die Wirkstoffe Rilpivirin (RPV), Doravirin (DOR), Nevapirin (NVP) und Efavirenz (EFV).

Unter den Integrase-Inhibitoren sind die gängigsten Substanzen Dolutegravir (DTG), Raltegravir (RAL), Bictegravir (BIC) und Elvitegravir (EVG). Elvitegravir wird meist mit Cobicistat geboostert (Wirkverstärker).

Die Protease-Inhibitoren (PI) Darunavir (DRV), Atazanavir (ATV) und Lopinavir (LPV) sind die häufigsten Arzneimittel. Die ersten Protease-Inhibitoren Saquinavir (SQV) und Indinavir (IDV) aus den 90er Jahren werden heute nicht mehr verwendet. Protease-Inhibitoren brachten in den 90er Jahren den Durchbruch der ART. Auch der Protease-Inhibitor Ritonavir wird oft in der Funktion als Wirkverstärker („booster“) eingesetzt.

Eine antiretrovirale Therapie (ART) wird heute immer als Wirkstoffkombination durchgeführt, meist mit drei, zunehmend auch mit zwei Medikamenten.

Bei den Medikamenten ist mittlerweile nachgewiesen, dass sie die Überlebenszeit verlängern, die Häufigkeit von AIDS-assoziierten Erkrankungen senken und damit die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern.

Welche Medikamente in Ihrer Krankheitssituation bei Therapiebeginn eingesetzt werden, entscheiden die Patienten gemeinsam mit unseren Fachärzten. Hintergrund sind dabei stets die aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen und Leitlinien.