Die Nicht-invasive-Beatmung (NIV) in der St. Barbara-Klinik Hamm
Was ist eine nicht-invasive Beatmung (NIV)? Was wird untersucht? Wie ist der Ablauf und was muss ich beachten? Hier erhalten Sie alle Infos, die Sie zur Vor- und Nachbereitung benötigen:
Inhalt
- Was ist eine nicht-invasive Beatmung (NIV)?
- Wann wird eine NIV durchgeführt?
- Welche Erkrankungen können durch die nicht-invasive Beatmung entdeckt oder behandelt werden?
- Vorbereitung auf die nicht-invasive Beatmung (NIV)
- Ablauf einer nicht-invasive Beatmung – stationär oder ambulant?
- Kontakt & Termin vereinbaren
Was ist eine nicht-invasive Beatmung (NIV)?
Die nicht-invasive Beatmung wird als „NIV“ abgekürzt und ist eine Form der Beatmungsmedizin oder Beatmungstherapie, die als Atemunterstützung für Ihre Atemmuskulatur eingesetzt wird. Bei der nicht-invasiven Beatmung wird auf sogenannte invasive (= in den Körper eindringende) Beatmungszugänge, also einen Schlauch (Trachealkanüle) nach Schnitt der Luftröhre (Tracheotomie) oder einen durch den Mund in die Luftröhre eingelegten Schlauch (Endotrachealtubus) verzichtet. Die Beatmung erfolgt nicht invasiv über eine an das Gesicht angepasste Atemmaske.
Ziel ist ein verbesserter Gastaustausch von Kohlendioxid und Sauerstoff für Ihren Körper. Durch die verwendete Atemmaske wird ein Überdruck erzeugt, der das Einatmen erleichtert. Für ein einfaches Ausatmen erfolgt ein leichter Druck am Ende der Atmung (exspiratorischer Druck).
Wann wird eine nicht-invasive Beatmung durchgeführt?
Die Indikationen für eine nicht-invasive Beatmung sind vielseitig, beziehen sich aber ausschließlich auf Erkrankungen, die Ihre Atmung einschränken. Inwieweit in der Beatmungsmedizin die nicht-invasive Beatmung eingesetzt wird, entscheiden unsere Mediziner nach einer umfassenden Anamnese.
Grund für eine NIV sind starke Atembeschwerden, neue Erkrankungen oder auch bekannte Erkrankungen der Atemwege oder des Herz-Kreislauf-Systems. Kommt es Rahmen dieser Erkrankungen zu einer Überlastung der sogenannten Atempumpe, also des Apparates aus Muskeln, Knochen und Nerven, der die Lunge bewegt und Atemzüge möglich macht, kann eine NIV helfen. In akuten Situationen ist meist der muskuläre Anteil, hier insbesondere das Zwerchfell als der Haupt-Atemmuskel, überlastet. Ist eine dauerhafte NIV erforderlich, erfolgt diese meist nachts. So kann die Atempumpe über Nacht entlastet werden und hat mehr Kraft für den Tag ohne NIV.
Welche Erkrankungen können durch die nicht-invasive Beatmung entdeckt oder behandelt werden?
Die nicht-invasive Beatmung erfolgt als unterstützende Therapie bei den folgenden Erkrankungen:
- Akute respiratorische Insuffizienz (auch bei einem kardialen Lungenödem)
- Oxygenierungsstörungen
- Respiratorische Azidose („Übersäuerung“ des Körpers durch schwere Atmungserkrankung)
- Exazerbierte COPD (akut)
- Weaning (Beatmungsentwöhnung) bei COPD
- Nerven-, Muskel- und Skeletterkrankungen mit Atmungseinschränkung
- Chronisches Atmungsversagen z. B. durch COPD
- Besondere Schlaf-assoziierte Atmungserkrankungen
Vorbereitung auf die nicht-invasive Beatmung (Beatmungsmedizin)
In einem Vorgespräch stellen wir sicher, dass keine Kontraindikationen für eine nicht-invasive Beatmung vorliegen oder mögliche vorliegende Kontraindikationen geringer gewertet werden als der mögliche Erfolg eine NIV. In Akutsituationen prüfen wir, ob eine sofortige Intubation erfolgen muss.
Mögliche relative Kontraindikationen, die einen Einsatz der nicht-invasiven Beatmung einschränken können, sind beispielsweise ein massiver Sekretverhalt oder eine Agitation, eine schwergradige Azidose (Störung des Säurehaushaltes des Körpers) oder ein Myokardinfarkt Herzinfarkt).
Wir klären Sie auch über die Vor- und Nachteile der nicht-invasiven Beatmung auf. Durch die NIV haben Sie ein deutlich geringeres Infektionsrisiko und eine geringe Invasivität. Sie benötigen keine tiefe Analgosedierung (medikamentös hergestellter Schlaf / Ruhezustand) und können weiter mit Ihren Mitmenschen kommunizieren. Eine Unterbrechung der nicht-invasiven Beatmung, beispielsweise für die Mobilisierung, ist möglich.
Eine dauerhafte NIV, z. B. im Falle schwerer chronischer Atmungserkrankungen, wird meist nachts durchgeführt.
Ablauf einer nicht-invasive Beatmung – stationär oder ambulant?
Abhängig von Ihren Einschränkungen oder Erkrankungen erfolgt die Anpassung der nicht-invasiven Beatmung in aller Regel stationär. Wir legen Ihnen die Atemmaske an, führen verschiedene Messungen durch und nehmen Anpassungen vor. Anschließend erklären wir Ihnen (als Patient oder als Angehöriger oder Pflegender) die Nutzung und Einstellung des Beatmungsgerätes. Erster Ansprechpartner ist neben unseren Ärzten unser Atmungstherapeut.
Die Fortsetzung der NIV kann auch zuhause stattfinden. Um gut von der NIV zu profitieren und Nachteile zu vermeiden, ist eine umfassende Beratung durch unsere Experten wichtig.
Kontakt & Termin vereinbaren
Sie haben Fragen speziell zu Ihrer Erkrankung oder zur nicht-invasiven Beatmung (Beatmungsmedizin)? Unsere Spezialisten stehen Ihnen gern zur Verfügung. Vereinbaren Sie am besten gleich hier einen Termin mit unserem Fachärzteteam.