Die Sauerstofftherapie in der St. Barbara-Klinik Hamm

Was ist eine Sauerstofftherapie? Was wird untersucht? Wie ist der Ablauf und was muss ich beachten? Hier erhalten Sie alle Infos, die Sie zur Vor- und Nachbereitung benötigen:

Inhalt

  • Was ist eine Sauerstofftherapie?
  • Wann wird eine Sauerstofftherapie durchgeführt?
  • Welche Erkrankungen können durch die Sauerstofftherapie entdeckt oder behandelt werden?
  • Vorbereitung auf die Sauerstofftherapie
  • Ablauf einer Sauerstofftherapie – stationär oder ambulant?
  • Kontakt & Termin vereinbaren

Was ist eine Sauerstofftherapie?

Eine Sauerstofftherapie wird eingesetzt, um Ihre Atemluft mit zusätzlichem Sauerstoff anzureichern.

Lungenerkrankungen und andere Erkrankungen können ein Grund dafür sein, dass nicht mehr ausreichend Sauerstoff an den Organen ankommt (Hypoxie) und der Sauerstoffgehalt im Blut und in den Blutgefäßen zu gering ist (Hypoxämie). Mit einer Sauerstofftherapie erfolgt die Anreicherung mit Sauerstoff von außen. 

Wann wird eine Sauerstofftherapie durchgeführt?

Die Sauerstofftherapie kommt dann zum Einsatz, wenn Sie unter einer Erkrankung leiden, durch die Ihr Körper keine ausreichende Zufuhr an Sauerstoff erhält.

Es gibt verschiedene Erkrankungen, bei denen die Lunge und der Körper aus der Atemluft zu wenig Sauerstoff aufnehmen. Das arterielle Blut enthält in dem Fall eine zu geringe Menge an Sauerstoff. Wir nennen dies eine Hypoxämie.

Welche Erkrankungen können durch die Sauerstofftherapie entdeckt oder behandelt werden?

Die Sauerstofftherapie kommt als Therapie der Hypoxämie bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz:

  • Lungenfibrose
  • Lungenemphysem
  • COPD
  • Chronische Herzerkrankungen
  • Chronische Lungenentzündungen
  • Erkrankungen der Lungengefäße
  • Schwere Krebserkrankungen der Lunge
  • Nach größeren Lungenoperationen

 Durch die langfristige Zufuhr können die folgenden Veränderungen erzielt werden:

  • Verbesserung der Atemnot
  • Steigerung der Lebensqualität
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit
  • Unterstützung von Herz und Kreislauf
  • Erhöhung der Lebenserwartung

Sauerstoff ist keine „frische Luft“, sondern ein gasförmiges Medikament und nicht „immer gut“. Sauerstoff lindert Atemnot oder andere Beschwerden nicht automatisch, wie man meinen könnte. Falsch angewendet und vor allem in zu hoher Dosierung kann Sauerstoff schädlich sein, wie andere Medikamente auch. Und Sauerstoff kann zu einer (psychischen) Abhängigkeit führen.

Gleichzeitig ist eine Sauerstofftherapie aber auch sehr hilfreich und gehört zu den Standard-Therapieverfahren in unserer pneumologischen Klinik in der St. Barbara-Klinik.

Unsere Ärzte stellen die Indikation zu einer Therapie sehr sorgfältig. Gemeinsam mit Ihnen wägen wir die Vorteile einer Sauerstofftherapie gegen die Nachteile ab.

Vorbereitung auf die Sauerstofftherapie

Als Vorbereitung auf eine Sauerstofftherapie ist eine genaue Diagnostik der zugrunde liegenden Erkrankung wichtig. Um die Ursache des Sauerstoffmangels zu klären, untersuchen wir Lunge, Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und weitere Organe.

Dann gehen wir mit Ihnen die Diagnostik durch und entscheiden, welche Form und welches Gerät für eine Sauerstofftherapie für sie optimal geeignet sind. Dies ist u. a. abhängig davon, welche Krankheit Sie haben, wieviel Sauerstoff Sie benötigen, wie beeinträchtigt Sie sind, in welchem Umfeld Sie leben, wie mobil Sie sind und wie oft Sie Ihre Wohnung verlassen.

Der Sauerstoffkonzentrator filtert Sauerstoff aus der Luft und reichert die Atemluft damit an. Die Höhe der Sauerstoffanreicherung in der Atemluft ist begrenzt, sodass ein Konzentrator vor allem bei niedrigem Sauerstoffbedarf sinnvoll ist. Das Gerät selbst ist kaum beweglich und daher vorwiegend für den Einsatz zu Hause geeignet. Für unterwegs gibt es tragbare Kleinflaschen.

Ein Sauerstoff-Flüssiggassystem (LOX / liquid oxygen) kommt zum Einsatz, wenn Sie viel Sauerstoff brauchen. Auch wenn Sie regelmäßig außerhalb Ihres Zuhauses unterwegs und sehr mobil sind, ist ein Flüssigsauerstoff sinnvoll, denn Sie können die mobile Sauerstoffeinheit selbst am Vorratstank zuhause auffüllen. Der Tank selbst muss alle paar Wochen aufgefüllt werden.

Für eine kurzfristige Sauerstoff-Therapie setzen wir Sauerstoff-Flaschen ein. Auch wenn es sich hier um ein sehr handliches und einfaches System handelt, sind die Kosten für Abfüllung und Transport hoch. Daher ist ein Einsatz für die langfristige Therapie nicht sinnvoll.

Ablauf einer Sauerstofftherapie – stationär oder ambulant?

Meist wird die Langzeit-Sauerstofftherapie während eines stationären Aufenthaltes begonnen, weil wir Sie in diesem Rahmen erst umfangreich auf die Ursachen eines Sauerstoffmangels untersuchen. Manche unserer Patienten erleiden eine akute Erkrankung, die eine zeitweise oder dauerhafte Sauerstofftherapie verursacht.

Sobald Sie das Krankenhaus verlassen haben und die Langzeit-Sauerstofftherapie ambulant weiterführen, erhalten Sie bei uns das ausgewählte Gerät und eine Einführung in die Handhabung. Sie können dabei alle offenen Fragen stellen. Neben unseren Ärzten ist unser Atmungstherapeut Ihr Ansprechpartner. Sie erfahren, wie die Sauerstoffversorgung erfolgt, und die Einstellungen werden auf Ihr Krankheitsbild zugeschnitten. Anschließend führen wir Tests durch, um die Wirksamkeit der Therapie abzuschätzen.

Wichtig zu wissen: Die Krankenkassen, die die Therapie bezahlen, müssen jede häusliche Sauerstofftherapie vor Beginn und im Verlauf gemäß den gesetzlichen Vorgaben genehmigen. Wir stellen die Anträge, Verschreibungen und liefern Ihrer Krankenkasse alle medizinischen Informationen. Die Entscheidung trifft Ihre Krankenkasse, und der Einfluss unserer Ärzte darauf ist begrenzt.

Wird von einer Sauerstofftherapie gesprochen, bezieht sich dies normalerweise auf die sogenannte „Long-Term Oxygen Therapy“, kurz auch als LTOT bezeichnet. Die Langzeitsauerstofftherapie wird eingesetzt, wenn Sie unter einem chronischen Sauerstoffmangel leiden. Sie erhalten über die Sauerstofftherapie meistens mindestens 16 Stunden über Nacht eine Sauerstoffzufuhr, und Ihr Blut wird so mit mehr Sauerstoff angereichert.

Das Ziel ist: Durch dieses erhöhte Sauerstoffangebot müssen die erkrankte und überforderte Lunge und der Atemapparat, die sog. „Atempumpe“, weniger arbeiten, können sich erholen und haben mehr Kraftreserven für die Zeit am Tag ohne Sauerstofftherapie.

In einigen Fällen arbeiten wir auch mit einer kurzfristigen Sauerstofftherapie. Diese wird aber vor allem bei akuten Erkrankungen der Lunge eingesetzt. Zudem gibt es noch die hyperbare Sauerstofftherapie. Diese wird z. B. bei Vergiftungen mit Kohlenmonoxid im Rahmen von Rauchgasinhalationen eingesetzt.

 

Kontakt & Termin vereinbaren

Sie haben Fragen speziell zu Ihrer Erkrankung oder zur Sauerstofftherapie? Unsere Spezialisten stehen Ihnen gern zur Verfügung. Vereinbaren Sie am besten gleich hier einen Termin mit unserem Fachärzteteam.