- Startseite
- Unsere Kompetenzen
- Innere Medizin I - Allgemeine Innere, Kardiologie, Hochdrucklabor
- Herzschrittmacher- und Defibrillatorchirurgie
Herzschrittmacher- und Defibrillatorchirurgie
An der St. Barbara-Klinik in Hamm-Heessen bieten wir das gesamte Spektrum der sogenannten Herzrhythmus-Implantate aus einer Hand an (siehe unten). So führen wir einerseits die jeweiligen operativen Eingriffe durch, andererseits hat unser Team viel Erfahrung in der Nachsorge der jeweiligen Geräte. Hierdurch sind wir in der Lage, unseren Patienten eine ganzheitliche Versorgung und Betreuung anzubieten. Denn die Erfahrung zeigt, dass nach der Operation Patienten und Angehörige von einem engen Arzt-Patienten-Kontakt profitieren.
Bei Fragen sprechen Sie uns einfach an, sei es telefonisch, via E-Mail oder nach entsprechender Terminvereinbarung in einem persönlichen Gespräch.
Operatives und Nachsorge-Spektrum:
- Ereignisrekorder
- Herzschrittmacher:
-Einkammer-Schrittmacher
-Zweikammer-Schrittmacher - Implantierbare Kardioverter Defibrillatoren (ICD’s):
-Einkammer-ICD
-Zweikammer-ICD
-subcutaner ICD (S-ICD) - tragbarer Defibrillator (Life Vest)
- Kardiale Resynchronisationstherapie (Dreikammersysteme bzw. CRT’s):
-CRT-D bzw. CRT-ICD
-CRT-P bzw. CRT-Schrittmacher
Ereignisrekorder
Grundsätzliches: Ereignisrekorder eignen sich um verschiedene Herzrhythmusstörungen (zu langsamer Herzschlag, zu schneller Herzschlag, Knotenerkrankungen (Sinus- und AV-Knoten), oder Vorhofflimmern) zu erkennen. Dies kann dem Arzt sehr wichtige Informationen geben, z.B. ob man einen Herzschrittmacher oder etwa einen Defibrillator benötigt. Durchschnittlich hält die Batterie ca. 3 Jahre. Eingesetzt werden Ereignisrekorder vor allem zur Abklärung von unklaren Ohnmachtsanfällen (sogenannten Synkopen) oder dem Arrhythmiemonitoring, das heißt der Überwachung von Herzrhythmusstörungen. Mitunter kann dies dramatische Konsequenzen für den Patienten haben. Zum Beispiel zur weiteren Abklärung nach einem stattgehabten kryptogenen (d.h. aus unklarer Ursache) Schlaganfall. Wird in der Folge z.B. Vorhofflimmern diagnostiziert besteht die Notwendigkeit das Blut zu verdünnen, um so weitere Schlaganfälle zu verhindern.
Operation: Im Rahmen eines kurzen Eingriffes wird in örtlicher Betäubung nach einem kleinen Hautschnitt ein ca. kleinfingergroßes Gerät unter die Haut links neben dem Brustbein eingepflanzt. Anschließend wird die Haut mit einem Faden zugenäht.
Nachsorge: Die Nachsorge kann z.B. beim niedergelassenen Kardiologen oder in der Klinik erfolgen. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle nach ca. 4-6 Wochen. Mithilfe eines gerätespezifischen Abfragekopfes kann das Gerät abgefragt und kontrolliert werden. Empfehlenswert sind regelmäßige Kontrollen, z.B. alle 4 Monate (bei der Überwachung von Herzrhythmusstörungen) bzw. unmittelbar z.B. nach erlittener Ohnmacht. Selbstredend sollte bei akuten Problemen unmittelbar ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Herzschrittmacher
Grundsätzliches: Ist die Funktion des natürlichen Taktgebers dem sog. Sinusknoten oder die sog. atrio-ventrikuläre Erregungsleitung (Überleitung des elektrischen Impulses von den Vorhöfen auf die Herzhauptkammern) gestört verlangsamt sich die Herzfrequenz. Dies nennt man Bradykardie. Ein Herzschrittmacher wird implantiert wenn der eigene Herzschlag zu langsam ist, zwischenzeitlich für einige Sekunden komplett aussetzt oder nicht von den Vorhöfen auf die Hauptkammern übergeleitet wird. Es stehen verschiedene Herzschrittmachertypen zur Verfügung, welche je nach Art der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung eingesetzt werden:
-Einkammer-Schrittmacher: Eine Elektrode wird im rechten Vorhof oder häufiger in der rechten Herzhauptkammer eingesetzt.
-Zweikammer-Schrittmacher: Eine Elektrode wird im rechten Vorhof implantiert, eine weitere in der rechten Herzhauptkammer.
Operation: Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein relativ kleiner Eingriff. Unter örtlicher Betäubung setzt der Arzt einen ca. 4 cm langen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins zwischen dem Schulter- und Brustmuskel. Mittels Röntgenkontrolle werden dann über eine Vene je nach System eine oder zwei Elektroden zum Herzen vorgeführt. Wenn die optimale Lage ermittelt wurde werden die Elektroden im Herzen fest verankert und dann mit dem Schrittmacher verbunden. Dann wird der Schrittmacher in eine kleine Hauttasche eingebettet und die Haut wird zugenäht.
Nachsorge: Die Nachsorge kann z.B. beim niedergelassenen Kardiologen oder in der Klinik erfolgen. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle ca. 4-6 Wochen nach der Operation, anschließend in der Regel alle 6 Monate. Im Rahmen der Nachsorge kann mithilfe eines gerätespezifischen Abfragekopfes das Gerät abgefragt, kontrolliert und gegebenenfalls individuell umprogrammiert werden.
Implantierbare Kardioverter Defibrillatoren (ICD)
Grundsätzliches: Der implantierbare Kardioverter Defibrillator oder ICD ist grundsätzlich ein System, welches vor einem plötzlichen Herztod schützen soll. Dieses für den Patienten und Angehörige sehr dramatische Ereignis entsteht durch potentiell lebensgefährliche Rhythmusstörungen aus den Herzhauptkammern (Kammertachykardie oder Kammerflimmern). Somit schützt der ICD im Gegensatz zum Herzschrittmacher, vor allem vor einem zu schnellen Herzschlag. Jedoch kann ein ICD auch bei einem zu langsamen Herzschlag das Herz stimulieren. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen einer sogenannten Primär- und Sekundärprophylaxe.
-Primärprophylaxe: Bis zur ICD-Implantation ist noch keine gefährliche Rhythmusstörung aufgetreten. Bei einer gegebenen Herzerkrankung besteht jedoch ein statistisch erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod.
-Sekundärprophylaxe: Der Patient hat bereits einen plötzlichen Herztod überlebt. Um einen weiteren zu verhindern wird ein ICD implantiert.
Operation: Die Implantation eines ICD’s wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Arzt setzt einen ca. 4 cm langen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins zwischen dem Schulter- und Brustmuskel. Mittels Röntgenkontrolle wird dann über eine Vene meistens eine Elektrode (seltener zwei Elektroden) zum Herzen vorgeführt. Nach Ermittlung der optimalen Position wird die Elektrode fest im Herzen verankert und anschließend mit dem ICD-Aggregat verbunden. Dann wird der ICD in eine kleine Hauttasche eingebettet und die Haut wird zugenäht.
Nachsorge: Die Nachsorge kann z.B. beim niedergelassenen Kardiologen oder in der Klinik erfolgen. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle ca. 4-6 Wochen nach der Operation, anschließend in der Regel alle 6 Monate. Im Rahmen der Nachsorge kann mithilfe eines gerätespezifischen Abfragekopfes das Gerät abgefragt, kontrolliert und gegebenenfalls individuell umprogrammiert werden.
Subcutaner ICD (S-ICD)
Grundsätzliches: Dieses System erfüllt ebenfalls den Zweck, einen plötzlichen Herztod zu verhindern. Im Unterschied zum konventionellen, transvenösen ICD wird die Elektrode des S-ICD’s nicht über ein Gefäß ins Herz vorgebracht, sondern unter der Haut (subcutan) platziert; ohne das Herz zu berühren. Für dieses System sind u.a. folgende Betroffenen geeignet:
-junge Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen plötzlichen Herztod
-Ionenkanalerkrankungen (Brugada-Syndrom, Langes QT-Syndrom, Kurzes QT- Syndrom, CPVT, etc.) -Gefäßverhältnisse, die es unmöglich machen einen konventionellen, transvenösen ICD einzupflanzen
-Patienten, die bereits einen konventionellen ICD hatten, dieser jedoch aufgrund einer Infektion entfernt werden musste.
Für welches System (konventioneller ICD oder S-ICD) man am besten geeignet ist sollte in Ruhe im Rahmen eines ärztlichen Gespräches individuell besprochen werden.
Operation: Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Hautschnitt wird links am seitlichen Brustkorb gesetzt. Dann wird eine Elektrode unter der Haut (subcutan) entlang der Rippe und seitlich am Brustbein hinauf getunnelt. Anschließend wird die Elektrode mit dem ICD-Aggregat verbunden und in einer Tasche zwischen dem großen Rückenmuskel und dem vorderen Brustwandmuskel eingebettet.
Nachsorge: Die Nachsorge kann in der Klinik erfolgen. Sollte eine Abfrage beim niedergelassenen gewünscht sein, empfiehlt sich vorher eine Nachfrage, ob das System in der Praxis abgefragt werden kann. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle nach ca. 4-6 Wochen. Über einen gerätespezifischen Abfragekopf kann das Gerät abgefragt, kontrolliert und gegebenenfalls individuell umprogrammiert werden. Bei einem S-ICD empfehlen sich üblicherweise Kontrollen alle 4 Monate.
Mehr Informationen zum S-ICD und persönliche Erfahrungen von Patienten können Sie hier sehen.
Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)
Grundsätzliches: Dieses System findet Anwendung in der Therapie der sogenannten Herzinsuffizienz oder auch Herzschwäche genannt. Bei bestimmten Problemen der elektrischen Kabel, die den elektrischen Impuls in den Herzhauptkammern transportieren, dem sogenannten Linksschenkelblock, kommt es zu einer ineffektiven da unharmonischen Kontraktion (Zusammenziehung) des Herzmuskels. Daraus resultiert eine verminderte Leistungsfähigkeit des Herzmuskels. Als Betroffener spürt man dies z.B. durch eine verminderte körperliche Belastbarkeit oder Luftnot bei Belastung. Ziel der kardialen Resynchronisationstherapie ist es nun die unharmonischen (asynchronen) Herzaktionen wieder zu harmonisieren (resynchronisieren).
Operation: Dieser Eingriff ist gegenüber einer Herzschrittmacher- oder ICD-Implantation deutlich komplexer. Der Arzt setzt einen ca. 4 cm langen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins zwischen dem Schulter- und Brustmuskel. Üblicherweise in lokaler Betäubung (ggf. in Vollnarkose) werden insgesamt 3 Elektroden eingepflanzt: Eine im rechten Vorhof, eine in der rechten Herzhauptkammer und eine auf die linke Herzhauptkammer. Nachdem die jeweiligen optimalen Positionen der Elektroden ermittelt wurden werden die Elektroden im Herzen fixiert. Nach bilden einer Tasche werden diese dann mit dem CRT-Aggregat verbunden und die Haut wird zugenäht.
Nachsorge: Die Nachsorge kann z.B. beim niedergelassenen Kardiologen oder in der Klinik erfolgen. In der Regel erfolgt die erste Kontrolle ca. 4-6 Wochen nach der Operation, anschließend in der Regel alle 3-4 Monate. Im Rahmen der Nachsorge kann mithilfe eines gerätespezifischen Abfragekopfes das Gerät abgefragt, kontrolliert und gegebenenfalls individuell umprogrammiert werden.
Tragbarer Defibrillator
Der tragbare Defibrillator (LifeVest) bietet ebenfalls Schutz vor dem plötzlichen Herztod. Hierbei handelt es sich um eine tragbare Weste, die aus zwei Komponenten besteht: Einer Weste und einem Monitor. Beides wird unter der Kleidung getragen. Die LifeVest überwacht kontinuierlich den Herzrhythmus. Tritt eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung auf (z.B. Kammertachykardie oder Kammerflimmern) gibt sie einen Behandlungsschock ab, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Anwendung findet das System bei Patienten, die mutmaßlich vorübergehend durch eine eingeschränkte Pumpkraft des Herzens (z.B. nach einem Herzinfarkt oder bei Herzmuskelschwäche, etc.) ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod haben. Es gibt dem Arzt quasi Zeit individuell ein etwaiges dauerhaft bestehendes Risiko für einen plötzlichen Herztod zu ermitteln.
Eine kurze Video-Erklärung zum tragbaren Defibrillator finden Sie hier.
Selbsthilfegruppen
Die Defi-Liga ist eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Defibrillatoren, ihre Angehörigen und Freunde. Nähere Informationen finden Sie bei den unten genannten Kontaktdaten.
HERZ IN TAKT, Defi-Liga e.V.
Postfach 41 01 42
48 065 Münster
Telefon: 0251/68 66 79 27 oder 02571/43 80
E-Mail: info(at)defi-liga.de
Internet: http://www.defi-liga.de/
Aktuelles
Zu den Neuigkeiten geht es hier.